Gründe für diese Stiftung
Der Tod und was danach kommt bleibt ungewiss. Das Sterben, also den Weg zum letzten Atemzug können wir beeinflussen. Das ideale und für viele Menschen wünschenswerteste Finale für ihr Leben ist wahrscheinlich, in Frieden zugehen, Abschied nehmen und loslassen zu können, wenn sie an der Reihe sind. Doch welche Voraussetzungen sind dafür nötig? Ob wir dick sind oder dünn, ob wir besonders gut Muster erkennen und Zahlenreihen vervollständigen können oder ausgezeichnet tanzen, ob wir als Single durch die Welt gehen oder mit Partner und Familie – wir alle werden eines Tages sterben. Natürlich ist das nicht das Einzige, was uns verbindet beziehungsweise was wir gemeinsam haben, doch es ist eine ziemlich große und wichtige Sache, mit der es im Leben nicht immer ganz einfach ist umzugehen. Ich erfahre in Gesprächen, dass die meisten Menschen Angst vor Schmerzen oder anderen belastenden Symptomen haben und davor, allein zu sterben. Beides muss nicht sein. Als Jugendlicher musste ich leidvoll erfahren, wie mein Vater mit Schmerzen starb. In den 1970iger Jahren waren die Möglichkeiten der professionellen Palliativversorgung noch nicht gegeben. Wir als Familie fanden keine fachliche Unterstützung. Heute gibt es da viele Möglichkeiten. Ich selbst habe den Fortschritt 2018 erleben dürfen. Schmerzen waren in meiner Krebs- und Strahlentherapie erträglich und nur kurzzeitig vorhanden. Ich bin geheilt und sehr dankbar dafür. Doch das Denken an das Sterben und den möglichen Tod hat mich seither beeinflusst. Viele Menschen leben, als wären sie unsterblich. Vielleicht ist das keine schlechte Strategie. Vielleicht ist es aber auch vorteilhaft, sich mit der eigenen Sterblichkeit auseinanderzusetzen. Manchen Menschen mag das tatsächlich dabei helfen, wie auch mir, ihr Leben mehr zu schätzen und bewusster zu gestalten. Mein Teil eines bewussteren und erfüllten Lebens ist die Stiftung ALIVIA – Stiftung für Palliativversorgung. ALIVIA kommt aus dem Portugiesischen und bedeutet „entlasten“. Das Entlasten der unmittelbar Betroffenen und deren Umfeld in schwerer Zeit, bei schwerer Krankheit. Sie soll dazu beitragen, dass neue Möglichkeiten der medizinischen Behandlung, der Versorgung und Betreuung besser, für den Menschen schonender werden. Dabei ist mir besonders wichtig, dass die Bevölkerung über die Palliativversorgung und deren Möglichkeiten informiert wird. Ich habe in meinem Leben großes Glück gehabt. Es geht mir gut, meine Sorgen sind überschaubar. Aus Dankbarkeit und dem Bewusstsein, dass das Sterben und der Tod allgegenwärtig sind entstand in mir der Gedanke, mit einem Teil meiner Ersparnisse, diese Stiftung zu gründen. Bitte unterstützen SIE mich und die vielen Unterstützer:innen in diesem Tun.
Otto Kling
Vision
Wir wollen Menschen mit einer unheilbaren Krankheit helfen, diesen letzten Weg ohne zusätzliche Last zu gehen. Wir setzen uns dafür ein, dass der Kranke die Zeit vor dem Sterben - soweit möglich - unbelastet, sorgenfrei und ohne Schmerzen verbringen kann.
Mission
Wir tragen mit unserer Arbeit dazu bei, dass jeder Kranke in seiner letzten Lebensphase die bestmögliche Versorgung und Begleitung erfährt, die Öffentlichkeit über die vielfältigen Möglichkeiten der Palliativversorgung aufgeklärt wird und Forschende gefördert werden, um neue Methoden und Ansätze für die Palliativversorgung zu entwickeln.
Strategie
Wir fördern Pilotprojekte zu innovativen Versorgungsansätzen sowie Fort- und Weiterbildung zu Palliativkompetenzen von Mitarbeitenden aller Gesundheitsberufe. Dies umfasst auch die Unterstützung von Schulungen für Zugehörige sowie Stärkung der Selbsthilfe. Wir unterstützen Forschungsprojekte, die neue Wege aufzeigen, um die direkte Belastung der Betroffenen zu reduzieren. Hierzu gehört das gesamte Spektrum von den biomedizinischen Grundlagen, Medizintechnik und Digitalisierung, Versorgungsforschung, Ethik und Recht, integrative Medizin bis hin zur Forschung zu psychologischen und spirituellen Fragestellungen der letzten Lebensphase. Wir setzen Mittel dafür ein, die Öffentlichkeit umfassend über alle Aspekte der Palliativversorgung zu informieren und Wege zur Selbsthilfe aufzuzeigen. Dabei möchten wir Ängste im Umgang mit dieser Lebensphase nehmen. Wir möchten aber auch betonen, dass Palliativversorgung nicht nur das Sterben betrifft, sondern auch die Anpassung an eine neue Lebenssituation.
Die Werte, die wir verfolgen sind …
– Achtung der Autonomie und Würde der Betroffenen– Fürsorge ist das zentrale Element der Palliativversorgung– Ganzheitliche Betreuung: physisch, psychisch, sozial, spirituell– Diversität, Inklusion und Nachhaltigkeit– Gerechtigkeit im Zugang zu Palliativversorgung
Unser Vorstand
Otto KlingMitglied des Vorstands & Stifter
Aufgrund eigener Erfahrungen weiß ich, welche Möglichkeiten die Palliativversorgung eröffnen kann. Daraus entstand der Wunsch zu helfen und dann der Antrieb, aktiv etwas zu tun, um unheilbar Kranken einen Abschied in Würde zu ermöglichen und den Zugehörigen beizustehen. Das Ergebnis ist die Stiftung ALIVIA. weitere Infos anzeigen … / weniger anzeigen
Sabine JanßenMitglied des Vorstands
Führung auf Zeit & Begleitung von Veränderungsprozessen
Die medizinischen Möglichkeiten unserer Zeit sind in allen Krankheitsstufen beeindruckend und hilfreich. Am Ende eines Lebens geht es dann vor allem um den Menschen und seinen Abschied – fokussiert auf ihn und seine Angehörigen.
Palliativmedizin unterstützt dabei und ich will mit meinem Engagement zur Bekanntheit dieser Möglichkeiten beitragen.
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Unser Kuratorium
Prof. Dr.-Ing. Albert HeubergerVorsitzender des Kuratoriums
Institutsleiter des Fraunhofer IIS
Ich engagiere mich in der Alivia-Stiftung, weil wirklich zu wenig für die letzte, unausweichliche Phase im Leben des Menschen getan wird. Und ich möchte meine Erfahrungen mit einbringen, weil Technik auch einen Beitrag leisten kann, diese letzte Phase für die Betroffenen zu erleichtern.
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Xaver Frauenknecht, MBAMitglied des Kuratoriums
Vorsitzender des Vorstandes der Sozialstiftung Bamberg a. D.
Im Jahre 1987 durfte ich an der schottischen Westküste im Krankenhaus Kilmarnock auf einer Palliativstation hospitieren.
Die besondere Einrichtung und Umgebung dieser Station sowie das Erleben der palliativen Betreuung und Begleitung von schwerkranken Menschen, erzeugte in mir einen Pioneergeist der Übertragung dieses Konzeptes nach Bayern mit dem Aufbau von stationären und ambulanten Einrichtungen und Projekten in Mittel- und Oberfranken.
Als aktuellstes Projekt durfte ich im Jahre 2023 die Errichtung und Inbetriebnahme des Kinder- und Jugendhospizes in der Sozialstiftung Bamberg verantworten.
Die Mitgestaltung der Alivia-Stiftung ist ein weiterer Meilenstein in der nunmehr über 30-jährigen Geschichte der Palliativmedizin in Bayern, auf die ich mich sehr freue.
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Prof. Dr. med Markus F. NeurathMitglied des Kuratoriums
Internist und Gastroenterologe mit Interesse an Klinik, Forschung und Lehre.
Direktor der Med. Klinik 1 am Uniklinikum Erlangen und zur Zeit Dekan der Med. Fakultät der FAU.
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Unsere Beirat
Prof. Dr. Christoph OstgatheVorsitzender des Beirats
Leiter der Palliativmedizinischen Abteilung | Lehrstuhlinhaber für Palliativmedizin der FAU
Seit über 25 Jahren begleite ich als Arzt Schwerkranke und Sterbende und deren Umfeld. Durch meine Unterstützung von ALIVIA möchte ich dazu beitragen, den dringenden Bedarf an fundierter Forschung und mehr Öffentlichkeitsarbeit zur Verbesserung der Versorgung Betroffener anzugehen.
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Dr. Caroline HackMitglied des Beirats
Leiterin Stabsabteilung Klinische Ethik am UK Erlangen | Medizinethikerin und Ethikberaterin
Ethische Fragen bezüglich einer guten Versorgung und Begleitung von Menschen am Ende ihres Lebens sind elementarer Bestandteil meiner Arbeit in der klinischen Ethikberatung und der ethischen Fort- und Weiterbildung. Seit zehn Jahren darf ich Menschen in herausfordernden Entscheidungssituationen beratend unterstützen. Dabei erlebe ich immer wieder die entlastende und stützende Wirkung einer ganzheitlichen, personenorientierten, wissenschaftlich fundierten Palliativversorgung.
Gerade die Förderung einer verständlichen, flächendeckenden Aufklärung und Information von Bürger:innen sowie die Schulung von Mitarbeitenden im Gesundheitswesen zu Themen rund um die Palliativversorgung liegt mir deshalb sehr am Herzen. Hierzu ist multiprofessionelle, interdisziplinäre Forschung ebenso wichtig wie die Entwicklung kreativer, innovativer Konzepte für Fortbildung und Praxis. Sehr gerne möchte ich hier einen Beitrag leisten.
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Dr. Elisabeth PreußMitglied des Beirats
Projektkoordination für Dezentrale Bildungsarbeit und Seniorenbildung in der vhs-Erlangen
Das Leben dauert bis zum letzten Atemzug. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Beides zusammen legt mir Engagement für Menschenwürde am Ende des Lebens an das Herz.
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Unsere Meilensteine
01/2023 – Initiative der Stiftung05/2023 – Entwurf der Satzung08/2023 – Einreichung bei der Regierung von Mittelfranken01/2024 – Gründung der Stiftung mit notariellem Vertrag15.03/2024 – Konstituierende Sitzung